Dreissig Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen stammen aus der Ernährung. In der Schweiz könnte diese durch die Wahl von Lebensmitteln mit geringer Umweltwirkung halbiert werden. Zum Beispiel so:

  • Foodwaste vermeiden! 23% der Umweltbelastung aus der Ernährung in der Schweiz könnten vermieden werden, indem alle Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Kette vermieden würden.


  • Vermehrt auf pflanzliche Ernährung setzen: Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfiehlt eine Verringerung des Fleischkonsums auf 2 bis 3 Portionen à 100 bis 120 Gramm pro Woche. Auf diese Weise würden neben den Treibhausgasemissionen auch die Ammoniakemissionen und der Flächenverbrauch für den Anbau von Futtermitteln sinken. Der weltweite Fleischkonsum hat sich zwischen 1985 und 2005 verdoppelt und steigt immer noch. 1600 Tonnen Rindfleisch werden jährlich aus Brasilien in die Schweiz importiert. Neben dem Fleisch haben auch Käse und Butter einen hohen CO2-Fussabdruck.


  • Saisonal geniessen. Beim Einkauf darauf achten, ob die Produkte saisonal sind und aus der Region kommen. In den Herbst- und Wintermonaten sind das Wurzelgemüse wie Pastinaken, Randen, dann alle Kohlarten (Wirsing, Rotkohl, Weisskohl, Spitzkabis, Federkohl etc.), Kartoffeln, Kürbis, Lauch ...


  • Bioprodukten den Vorzug geben: sie sind pestizidfrei und ohne den Einsatz synthetischer Stickstoffdünger gewachsen.


  • Regional einkaufen. Produkte, die per Luftweg importiert werden, wenn möglich vermeiden. Die ernährungsbedingte Umweltbelastung in der Schweiz könnte um 15,9 % reduziert werden, indem Produkte aus biologischer Landwirtschaft, ohne Importe auf dem Luftweg oder mit fossilen Energien geheizte Gewächshäuser, gewählt würden.


  • Umweltfreundlich unterwegs sein. 84% der Umweltkosten des Lebensmittelkorbs könnten eingespart werden, falls die Einkäufe zu Fuss oder mit dem Velo und nicht mit dem Auto gemacht werden.



    Gut zu wissen:

  • Der Wasser-Fussabdruck der Schweiz entsteht zum allergrössten Teil im Ausland durch die Landwirtschaft. Zum Beispiel damit Tierfuttermittel produziert werden könne, welche in die Schweiz eingeführt werden, um unsere Zuchttiere zu ernähren (für Milch- und Fleischproduktion).


  • Die Umweltbelastung durch die Ernährung im Bereich Abfall ist weniger auf die Verpackungen zurückzuführen als auf die Lebensmittelverschwendung aufgrund von übermässigen Mengen, abgelaufenen Verfallsdaten oder nicht verwerteten Resten.

    Quelle: https://www.werkzeugkastenumwelt.ch/


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Winterthur und Stadtgmües

Die Winterthurer Bevölkerung hat am 25. November 2012 in der Abstimmung zur Volksinitiative «WINERGIE 2050 – Winterthurs Energiezukunft ist erneuerbar» den Gegenvorschlag von Stadtrat und Grossem Gemeinderat mit 64 Prozent der Stimmen angenommen. Bis zum Jahr 2050 sind die Treibhausgasemissionen und der Primärenergieverbrauch in Winterthur deutlich zu reduzieren, auf den Bezug von Kernenergie ist bis dahin ganz zu verzichten. Wo Winterthur auf diesem Weg steht, sehen sie hier. Der Bereich Ernährung trägt mit 28 Prozent massgeblich zum Treibhausgasausstoss bei. Mit Stadtgmües möchten wir uns gemeinsam mit Ihnen auf den Weg machen. Hin zu einer nachhaltigen Ernährung. Unsere Faustregeln: immer öfter saisonal, regional, Bio, Foodwaste vermeiden und auf pflanzliche Zutaten setzen.
 

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Über uns

Wer steckt dahinter?

Stadtgmües ist ein Projekt des Umwelt- und Gesundheitsschutzes Winterthur mit den Partnern Energie Schweiz, dem Bundesamt für Energie (BFE) und dem Bundesamt für Raumentwicklung (ARE). Realisiert wird das Projekt zusammen mit der Winterthurer Klimaschutzorganisation myblueplanet und dem Institut für Nachhaltige Entwicklung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW. Aussergewöhnlich an der Kampagne ist, dass sie gemeinsam mit der Bevölkerung der Stadt Winterthur entwickelt wurde. In Fokusgruppen wurde diskutiert, was Winterthur braucht. Die Auswertung des Mitwirkungsprozesses zeigte, dass die Teilnehmenden ein starkes Bedürfnis haben, mehr über nachhaltige Ernährung zu erfahren, und dass sie sich einfache, konkrete Tipps für den klimafreundlichen Alltag wünschen. Die Kampagne ‹Stadtgmües› mit ihrem breiten Mitmachangebot ist die Antwort auf dieses Anliegen.